John Paul Jones: Der Led Zeppelin-Bassist im Porträt
Es gibt viele blöde Sprüche über Bassisten, doch bei John Paul Jones kann sich auch so mancher Jimmy Page-Jünger noch einige Scheiben abschneiden. Wir feiern ihn in unserem Portrait.
John Richard Baldwin kam am 03. Januar 1946 im Londoner Stadtteil Sidcup als Sohn einer echten Künstler-Familie zur Welt. Der Vater Pianist und Arrangeur, die Mutter Sängerin und Tänzerin. Daher war es vorprogrammiert, dass der junge John früh mit Musik in Berührung kam. Er fing mit Klavier an und begeisterte seine örtliche Kirchengemeinde an der Orgel - mit gerade einmal 14 Jahren. E-Bass lernte er eher nebenbei - aber wie!
Frisch von der Schule stieg John bei der Instrumental-Gruppe The Shadows bei, mit der er erste Erfolge feierte und mit einigen begabten Studiomusikern zusammenarbeitete - wie zum Beispiel Jimmy Page. Die Arbeit im Studio gefiel John so gut, dass er selber anfing, als Studiomusiker und Arrangeur zu arbeiten.
Schließlich fragte Page, ob er bei der Band The New Yardbirds mitmachen wolle und natürlich war John dabei. Aus dieser Gruppe wurde: Led Zeppelin! Die Band erfanden einen Sound, den man bis dato noch nie gehört hatte und erlangten dadurch Weltruhm.
John - der sich nach einem amerikanischen Nationalhelden John Paul Jones nannte - trug seinen Teil zum Zeppelin-Sound bei, indem er groovige Funk- und Soul-Basslinien über John Bonhams Schlagzeugspiel legte. Für ihn als großen Motown- und James Brown-Fan gar kein Problem.
Es war der beste Groove aller Zeiten. Ich erinnere mich noch, wie ich das erste Mal mit ihm gespielt habe. Ich dachte: Hoffentlich ist er einigermaßen gut. Denn als Bassist braucht man einen guten Drummer, sonst bedeutet das umso mehr Arbeit. Aber schon nach wenigen Minuten war klar: Bonzo ist ein Geschenk Gottes. Es war so leicht, mit ihm zu arbeiten – und so ein Spaß.
"Ramble On", "The Lemon Song" und "Black Dog" tragen ganz deutlich John Paul Jones Bass-Handschrift. Durch Johns Bassspiel wurden die Songs von Led Zeppelin auch tanzbar, was beim Publikum ohne Frage bestens ankam und die Band wiederum von anderen virtuosen Rockgruppen abhob.
Seit dem Ende von Led Zeppelin hat John noch mit vielen anderen Bands und Künstlern zusammengearbeitet. Sein bekanntestes Projekt ist die Supergroup Them Crooked Vultures, zusammen mit Foo Fighters-Fronter Dave Grohl und Queens Of The Stone Age-Mastermind Josh Homme, in der John sich musikalisch völlig austoben kann.